Forst und Jagd

Der Gemeindewald Beuren

Abb 1: Blick auf den Gemeindewald

Der Beurener Wald ist dem Forstrevier Beuren angegliedert. Hier werden zusammen mit den Waldbesitzenden Gemeinden Bescheid, Rascheid und Hinzert-Pölert, sowie dem Staatswald insgesamt ca. 1800 ha Wald bewirtschaftet und verwaltet. Das Forstrevier wird durch Landesforsten Rheinland-Pfalz betreut und ist dem Forstamt Hochwald in Dhronecken angeschlossen. Die Gemeinde Beuren beschäftigt einen Forstwirt, der in einem Team mit Kollegen der Nachbargemeinden zusammenarbeitet.

Die Grenze des Gemeindewalds verläuft im westlichen Teil im Bereich der Autobahn bis an die Staatswaldgrenze, dann weiter über das Krennerichbachtal, im Nordosten entlang der Kleinen Dhron; das Bruderbachtal ist die Grenze im südöstlichen Teil, der Füllbach im südwestlichen Teil.

Abb 2: Die Grenzen des Beurener Gemeindewaldes

Mit einer Höhenlage von etwa 300 m bis auf etwa 600 m gestaltet sich der Beurener Wald sehr abwechslungsreich und vielfältig in seiner Topographie und Bestockung. Ein durchschnittlicher Jahresniederschlag von 850-1000 mm ermöglicht ertragreiches Wachstum. Auf einer Bewirtschaftungsfläche von rund 440 ha werden jährlich über 3000 Festmeter Holz geerntet und vermarktet.

Die Fichte steht mit über 50% an erster Stelle, gefolgt von Douglasie, Lärche, Kiefer und Tanne. Der hohe Nadelholzanteil macht den Wald zu einer bedeutenden Einnahmequelle für den Gemeindehaushalt. Der Laubholzanteil von rund 30 % garantiert die alljährliche Versorgung der Bevölkerung mit Brennholz; wertvolle, starke Eichen werden selektiv entnommen und meistbietend auf Submissionen verkauft, wo Festmeterpreise von über 400 € erzielt werden.

Nutz-/ Schutz-/Erhol-Funktion des Waldes

Abb 3: Naturnaher Mischwald

Außer der bedeutenden Nutzung des Rohstoffes Holz übernimmt der Wald eine Schutzfunktion für Boden, Wasser, Klima, Natur; Wasserschutzgebiete rund um die Fischerhütte sind ein Beispiel dafür. Nicht unbedeutend ist seine Funktion als Erholungsraum für den Menschen. Ein weitläufiges Wanderwegenetz incl. der Traumschleife „Rockenburger Urwaldpfad“ bieten vielfältige Möglichkeiten sich an der frischen Luft zu erholen.
Die Bewirtschaftung des Waldes erfolgt auf Grundlage des Landeswaldgesetzes Rheinland-Pfalz. Hierbei ist die naturnahe Waldbewirtschaftung mit den Grundsätzen einer ordnungsgemäßen Forstwirtschaft von Bedeutung. Eine nachhaltige Holznutzung, der Aufbau stabiler Wälder und die Wiederbestockung sind zentrale Punkte. Mit der Zertifizierung des Waldes nach PEFC https://pefc.de/ wird durch Dokumentation und regelmäßige Kontrollen diese Wirtschaftsweise bestätigt.
Neben der Lage im Naturpark Saar-Hunsrück sind fast 50 ha im Bereich der Prosterather Hänge Bestandteil des FFH-Gebietes „Dhronhänge“/Natura2000. Hierbei handelt es sich um eine Vernetzung anerkannter Naturschutzgebiete auf europäischer Ebene, die gemäß der FFH-Richtlinie(Fauna-Flora-Habitat) ausgewiesen werden. http://www.natura2000.rlp.de/steckbriefe/index.php?a=s&b=g&c=ffh&pk=FFH6108-301

Wald im Wandel

Abb 4: Alttanne im Gemeindewald

Witterungsextreme verbunden mit dem Klimawandel stellen die Bewirtschaftung des Waldes auf eine Probe. Es wird sich langfristig ein Waldumbau abzeichnen, gerade auf solchen Standorten, wo die Fichte aufgrund schlechter Wasserversorgung (südexponierte Lagen auf flachgründigen Böden) nicht mehr überlebensfähig ist.

Neben trockenheitstoleranteren Nadelholz-Baumarten wie der Douglasie, Lärche und Kiefer kommt auch der Weisstanne eine nicht unbedeutende Stellung zu. Als klimastabile Baumart ist sie im Hinblick auf ihr Herzwurzelsystem in der Lage tiefere Bodenschichten zu durchwurzeln und ist damit auch weniger windwurfgefährdet. Den größten Feind der Tannenverjüngung stellt allerdings das Wild dar, das die kleinen Tannenpflänzchen als Delikatesse verspeist; daher ist eine effiziente Bejagung des Reh- und Rotwilds für einen artenreichen Wald unerlässlich.

Die „dicksten Bäume“ trifft man rund um die Fischerhütte und auch an der kleinen Dhron an. Hier lassen sich alte Tannen, Lärchen und Fichten bestaunen die mehrere Festmeter Holzmasse aufweisen. Die starken Tannen und Lärchen an der Fischerhütte weisen ein Alter von über 150 Jahren auf, die Alteichenbestände sogar über 160 Jahre.

Bei Fragen und Anregungen rund um den Wald nehmen Sie Kontakt auf über die
Revierleiterin Sandra Sasse
Tel: 01522-8851203
Sandra.Sasse@wald-rlp.de

oder das
Forstamt Hochwald
Auf der Burg 1
54426 Dhronecken
Tel: 06504 95470

Text und Bilder: Sandra Sasse