Windkraft rückt für Beuren näher

Zahlreiche Bauvorhaben im Gemeinderat am 23.05.2016 beschlossen
Nach der offiziellen Begrüßung teilte Bürgermeisterin Petra Adams-Philippi mit, dass nach einer Rechnungsprüfung der zu viel gezahlte Anteil des Sportclubs an der Wärmeanlage über 4063 Euro von der Gemeinde zurückerstattet wurde. Anschließend ging es direkt zu den Informationen von Projektleiter Dr. Uwe Seher zum aktuellen Stand der Windkraftanlagen Beuren. Nachdem das Höhenflugverhalten der geschützten Mopsfledermaus mit höchstens 35m keine Kollisionsgefahr mit den ab 100m Höhe rotierenden Windrädern mit sich bringt, wird Beuren in den Flächennutzungsplan aufgenommen. Da sich jedoch das Bebauungsgebiet im Naturpark Saar-Hunsrück befindet, muss neben dem Artenschutz das Kriterium der Sichtbarkeitsbeziehung im Raum Hermeskeil beachtet werden. Es muss eine freie Sichtkulisse auf besonders sehenswerte Bereiche bestehen bleiben, da das Landschaftsbild zur Erholung dient. Somit reduzierten sich die ehemals geplanten sieben Windkrafträder auf drei.
Dr. Seher erläuterte dazu, dass es zwar weniger Anlagen wären, diese aber zu Beginn des Vorhabens nur 2,5 MW Leistung pro Anlage gebracht hätten und moderne Anlagen mittlerweile bei etwa 3,5-3,8 MW lägen. Die Einnahmen verringerten sich somit in nicht ganz so hohem Maße. Es sei auch geplant, die beiden nebeneinander befindlichen Bauprojekte Beuren und Bescheid zusammen voranzutreiben, um in einem gemeinsamen Bau Kosten zu bündeln. Die Anträge nach dem Immissionsschutzgesetz werden nun gestellt, hängen aber von der Genehmigung des Flächennutzungsplanes ab. Hülpes hofft, dass die Baugenehmigung zum Ende des Jahres erteilt werden kann, wenn keine großen Hindernisse mehr auftauchen.

Heizungsanlage im Sportlerheim
Der Gemeinderat beschäftigte sich erneut mit der Wärmepumpe im Sportlerheim Beuren, die zwar den gesetzlich erforderlichen Legionellenschutz bietet, da das Wasser konstant auf 70° erwärmt wird, die Sportler aber im Winter frieren. Zu den Energie- und Anlagekosten stellte Herr Steiner von den Stadtwerken eine Übersicht vor, die 70% Energieeinsparung darstellt. Es sei von Anfang an klar gewesen, dass diese Ersparnisse für die Wartung und Zurverfügungstellung der neuen Anlage berechnet werden. Kostentechnisch sei so natürlich alles gleichgeblieben, aber man hätte nun eine neue und verbesserte Technik erhalten, die den gesetzlichen Bestimmungen entspräche. Dort wo der Betrag darüber hinausgehe, werde er erstattet. Um das Problem der mangelnden Heizkraft zu beheben, gab es Anfang Mai eine Begehung mit Vertretern der SWT, des SC und einigen Ratsmitgliedern. Die SWT kam zum Ergebnis, zur 16 kW-Anlage eine zusätzliche 9 kW-Anlage einzubauen, welche nur für die Beheizung des Gebäudes verwendet wird. Dies auf Kosten der SWT, am Grundpreis für die Gemeinde ändere sich nichts.
Bürgermeister Hülpes stellte noch einmal fest, dass der Vertrag, auch wenn sein Zustandekommen umstritten sei, in Kraft wäre und dass man eine Nachbesserung in Kauf nehmen müsse. Die neue Anlage sollte bis zum 15. Juli in Betrieb sein, damit das Jugendzeltlager der Feuerwehren durchgeführt werden kann. Bis Mai nächsten Jahres habe alles reibungslos zu funktionieren. Der Vorschlag wurde schließlich bei zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen angenommen.

Kleinkläranlage Sportplatz und Fischerhütte
Andreas Schmitt, Leiter der VG-Werke, teilte mit, dass die gesetzlichen Vorgaben für eine ordnungsgemäße Beseitigung des Abwassers umgesetzt werden müssten. Man habe daher von Seiten der Verbandsgemeinde Ende 2015 eine Sammelgenehmigung für die noch zu erneuernden Abwasseranlagen von Sportplätzen und in Beuren zusätzlich für die Fischerhütte gestellt, um die Fördermaßnahmen 2016 noch zu erhalten. Der Gemeinderat beschloss für den Sportplatz, das wirtschaftlich günstigste Angebot der Verbandsgemeinde anzunehmen, die den Bau und die Wartung einer Kleinkläranlage übernimmt. Die Anlage bleibt im Besitz der Gemeinde, die Kosten betragen für die OG einmalig 9428 Euro bei einer jährlichen Kanalgebühr von 344,50 Euro.
Für die Fischerhütte wurde der Beschluss auf die nächste Gemeinderatssitzung Anfang August verschoben, da man dort ein ganz neues Projekt anvisiert und nicht weiß, ob und inwieweit beide Vorhaben miteinander gestaltet werden können.

Neubaugebiet und Dorfmoderation
Beim Thema Neubaugebiet wurde beantragt, den Sperrvermerk aufzuheben und das Gebiet „Schrödersstücker“ hinter der Schule auszuweisen. Es wurde ermittelt, dass von den 43 Baugrundstücken innerorts nur acht Eigentümer bereit sind, diese zu veräußern. Es gibt aber schon sechs Interessenten, die in den nächsten Jahren einen Neubau planen, berichtet die Ortsbürgermeisterin. Da die Infrastruktur der Gemeinde sehr gut ausgebaut ist und Beuren alle zentralen Einrichtungen aufweisen kann, hat die Gemeinde das Recht, ein Neubaugebiet auszuweisen. Der Beschluss wurde einstimmig angenommen. Im Gesamten ist mit 2 Jahren bis zur Fertigstellung zu rechnen.
Um höhere Fördersummen abrufen zu können, beauftragte die Gemeinde die Verwaltung, einen Antrag auf Anerkennung als Schwerpunktgemeinde zu stellen. Um die Förderungen auch mit in die Dorfmoderation zu nehmen, wird dieser Antrag bis nach der Anerkennung der Schwerpunktgemeinde verschoben.

Übertragung der Haushaltsermächtigung und Neuer Beirat „Internet“
Die Übertragung der Haushaltsermächtigungen aus dem Haushaltsjahr 2015 in das Haushaltsjahr 2016 sieht wie folgt aus: 19.000 Euro Ausweisung und Sanierungsgebiet Prosterath und Beratungsleistung Dorfinnentwicklung, Erstellung Neubaugebiet 5000 Euro und Sanierung Zeltplatz 22.826,08 Euro.
Am Ende der letzten Sitzung des Beurener Gemeinderats ging es um die Neuwahl von Mitgliedern im Beirat „Internet“, da vier Mitglieder zurückgetreten waren. RM Willi Seimetz gab seinen Rücktritt an diesem Abend ebenfalls bekannt. Da der Internetbeirat laut neuer Satzung aus 8 Mitgliedern bestehen muss, wurden nun 5 neue Mitglieder benannt und gewählt: Marco Adams, Thomas Biwer, Susanne Biwer, Nicole Kaiser und Elias Schmitt. Weiterhin vertreten bleiben Petra Adams-Philippi, Mario Leiber und Harald Schmitt.

 

Text: Susanne Biwer
Veröffentlicht in „Rund um Hermeskeil“ am 02.06.2016