Beuren/Hochwald

Die Messdiener und freiwillige Raspelkinder der Kirche St. Paulinus Beuren übergaben am Freitag den ortsansässigen Kindervereinen ihre gesammelten Spenden. So erhielten die Bambinis, die Nachwuchsfussballer, Messdiener und der Kinderchor insgesamt 400 Euro für ihre Kassen.

Raspelkinder?
Was sind denn eigentlich Raspelkinder? Mit dieser Frage im Gruppenraum der Bambini Feuerwehr an die anwesenden Kinder wurde die Übergaberunde eröffnet. Nach einigem Stirnrunzeln und zögerlichen Meldungen kam schließlich eine ordentliche Erklärung zustande:
Raspelkinder gehen vor Ostern, genauer ab Karfreitag, mit lauten knarrenden und ratternden Holzraspeln durch das ganze Dorf. Sie vermelden den Menschen so die wichtigsten Tageszeiten, denn die Glocken sind während dieser Zeit bis zur Auferstehung Jesu ausgeschaltet. Oder wie es im Volksmund lautet „nach Rom geflogen“. So müssen die Kinder Karfreitag und Karsamstag morgens, mittags und abends ihre Runde drehen und sammeln am Ende Geld und Eier von den Gläubigen ein. Das Geld kommt dann einem guten Zweck zu, die Eier werden mancherorts gemeinsam „verbraten“ oder gekocht, gefärbt und in den Kirchen an Ostern verteilt.
Dass dies in Beuren gut koordiniert ist und man nicht zu große Bereiche laufen muss, verdanken die teilnehmenden Kinder den engagierten Betreuerinnen Anne Ertl und Tatjana Heib, die ebenfalls die Messdienergruppe leiten.

Sinnvoll investieren
Die jeweiligen Vorsitzenden der Vereine bedankten sich und waren sich einig: „Eine tolle Sache!“ und es gab erstmal Applaus für so viel Engagement. Es wurde anschließend versprochen das Geld sinnvoll anzulegen. So wollen die Fußballer in neue Bälle investieren, die Bambinis benötigen noch Sitzerhöhungen für die Einsatzbusse und der Kinderchor legt seine erhaltene Spende gerne in Orff Instrumente an.
Doch auch die fleißigen SpendensammlerInnen werden nicht leer ausgehen und bekommen mit den Messdienern einen gemeinsamen Wandertag, versprach Anne Ertl.
Neben dem finanziellen Zuschuss war dies ein schönes Zeichen, dass die Kindervereine an diesem Nachmittag zum ersten mal gemeinsam an einen Tisch geführt hat. Neben der Begeisterung der Kinder für Sport, Feuerwehr und Musik ist klar: Wer noch jung genug ist, um mitzumachen darf gerne überall anklopfen und sich ausprobieren. Und vielleicht gehen nächstes Jahr an Ostern noch mehr Kinder beim Raspeln mit.

Text: Susanne Biwer, erschienen in „Rund um Hermeskeil“ im Juli 2017