Der Nikolaus im Beurener Wald am 05.12.1984



Es war ein trüber und nebliger Dezembertag 1984, als der Nikolaus den Holzhauern im Staatsforst Beuren einen überraschenden Besuch abstattete. Begleitet wurde er von zwei feschen Waldarbeiterinnen, die, der Kälte trotzend, ihre Hände tief in den Jackentaschen vergraben hatten.



Die Holzhauer erholten sich gerade von ihrer harten Arbeit, sie waren mit dem Holzeinschlag im Buchenaltholz beschäftigt und hatten ein Feuer zum Aufwärmen angezündet.



Der Nikolaus kam zur rechten Zeit, er hatte ein schwarzes Buch, eine Rute und ein kleines Säckchen dabei. Die Rute war für widerspenstige Holzhauer gedacht, das Säckchen enthielt wohl Leckereien für gutwillige Arbeiter?...



Vom lodernden Feuer gewärmt, hielt der Nikolaus seine Ansprache. Es müssen auch freundliche Worte gefallen sein, denn die Waldarbeiterinnen konnten sich ein vergnügtes Lächeln nicht verkneifen.



Das Säckchen wurde geöffnet und heraus kam…



für jeden Holzhacker ein Lebkuchennikolaus. Genau recht, denn alle hatten einen Mordshunger und großen Durst.


Mit stillem Gruß verließ der Nikolaus das wärmende Feuer, nachdem er alle Holzhauer ermahnt, gesättigt und ihren Durst gestillt hatte.

Die Waldarbeitermannschaft schaute noch lange dem scheidenden Nikolaus hinterher…


winkend verabschiedete sich der fromme, heilige Mann…

der Nebel ließ ihn immer verschwommener in der Ferne enteilen. Mancher wird sich an diesem Tag an alte Traditionen erinnert und an seine eigene Jugend gedacht haben. Aber einen Nikolaus im Wald? Daran hat wohl keiner Erinnerungen gehabt.



Lebe wohl, St. Nikolaus!


Text und Fotos: Werner Luck